Es gibt in Deutschland Sozialleistungen. Diese sind weder die Besten noch die Schlechtesten auf der Welt. Ein armer Mensch bekommt Sozialleistungen wie Geld, eine Wohnung, eine Krankenversicherung ... . Doch warum hört man in den Nachrichten zuweilen etwas von 'zu geringen Sozialleistungen in Deutschland'? Gibt es etwa, oh Schreck, wirklich bettelarme Menschen in diesem Land?
Man sieht, anders als noch vor 20 Jahren, kaum noch Bettler in Deutschlands Städten. Zum einen ist dies das Resultat funktionierender Zusammenarbeit zwischen Sicherheitsfirmen und Polizei, doch bedeutet es auch, es gibt hierzulande heutzutage weniger arme Menschen? Sind die bettelnden Leute nur woanders jetzt, oder gibt es wirklich weniger Bettler als zuvor?
Nun, zunächst einmal wird nicht jeder Arme auch automatisch zum Bettler ... . Andererseits tauchen in Zeitungen ja auch manchmal amüsante Stories auf, wo Leute einfach als Hobby gebettelt haben, obwohl sie alles andere als arm waren! Gewiss erlaubt sich eine umsatzbedürftige Zeitungsredaktion auch mehrmals im Jahr einen 'Aprilscherz': die allseits beliebten 'Zeitungsenten'. Donald Duck lässt grüßen!
Die Frage aber lautet jetzt nicht "Gibt es viele Bettler in Deutschland?", sondern "Sind hier viele Leute arm?"! Zum Glück, oder auch zum Unglück, aller Beteiligten, ob Behörden, Gesetzgeber oder Betroffene, ist jedes Wort in verschiedene Richtungen hin interpretierbar ... . So lässt es sich beispielsweise nicht zweifelsfrei klären, was "arm sein" eigentlich 'objektiv' bedeutet, da "arm" ein zutiefst 'subjektiver' Begriff ist! Das heißt, man könnte den Begriff zugunsten finanzieller Sparsamkeit, oder aber zugunsten des Allgemeinwohls und der Betroffenen auslegen.
In Zeiten, in denen Umbruch in der Luft liegt, und die Wirtschaft wankt, ist es nur allzu gut verständlich, wenn diejenigen, die deutsche Gesetze verfassen, dem allgegenwärtigen Sparwahn erliegen, und dennoch lieber nicht bei sich selbst damit anfangen ... ! Die größte Frage, die sich stellt, ist aber, ob man denn mit Sparen an sich überhaupt etwas bewirken kann?
Jeder Jungunternehmer lernt schon frühzeitig, unnütze Ausgaben zu vermeiden, aber nötige Ausgaben unbedingt zu wagen, damit sein Unternehmen wächst und sich weiterentwickeln kann. Sobald er aber beginnt, sich quasi im Kreis zu drehen, weil er vor Angst zu starr ist, gegebenenfalls auch mutige Entscheidungen zu treffen, die ganz sicher dringend notwendig wären, die jedoch hohe Ausgaben bedeuten würden, dann fängt er an, nur noch zu sparen. Dieser Sparwahn zögert zwar die unvermeidlich scheinende Bruchlandung, den Konkurs, hinaus, verhindert ihn jedoch mitnichten!
Wird also in Deutschland gerade dort, wo Deutschlands Stärke einst lag, im 'Sozialstaat' also, echter Sparwahn betrieben? Wird alles, was unter Fürst von Bismarck noch als eher spartanische Sozialversicherung seinen Anfang nahm, nun vorsichtig 'bruchgelandet'? - Die Medien, wie das Fernsehen zum Beispiel, bauschen gewiss jeglichen Sachverhalt, der sich dramatisch inszenieren lässt, gerne auf. Dennoch erleben immer mehr Leute, so hat es den Anschein, dass die Preise für das alltäglich Notwendige weiter steigen, ohne die eigenen finanziellen Mittel in gleichem Maße ebenso steigen zu sehen! Das mutet dann an wie "Oh, ich glaube, wir dürfen nur noch einmal im Jahr in den Urlaub fliegen!" auf Seiten gut verdienender Bürger, hingegen sieht es bei den sowieso nur mittelmäßig verdienenden Menschen aus wie "Urlaub hatten wir schon jahrelang nicht, und nun müssen wir auch noch beim Essen sehen, wo wir bleiben ... wo gibt es die billigsten Produkte? Geiz ist geil!".
Keine Frage: In der Ruhe liegt die Kraft, und so wird sich schon alles positiv entwickeln, wenn wir alles nur fest daran glauben!
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